Wort ohne Wert: DAS ICT-UNWORT DES JAHRES 2024

Das ICT-Unwort des Jahres 2024:

«KI-gestützte Synergien»

Wenn ich dieses Wort lese, sehe ich förmlich die PowerPoint-Folie vor mir: glänzende Grafiken, schicke Icons und irgendwo ein KI-generiertes Stockfoto von Leuten, die lächelnd auf Bildschirme starren. «KI-gestützte Synergien» klingt futuristisch, innovativ und tiefgründig – ist aber meistens nur ein Sammelbegriff für: «Wir haben irgendwas mit KI gemacht und hoffen, dass es gut klingt.»

Als ich das Wort zum ersten Mal gehört habe, musste ich zweimal leer schlucken. Und seitdem ist es mir in mehr als einer Handvoll Strategiepapieren über den Weg gelaufen.

Es ist das perfekte Buzzword!

Es vereint alle Elemente eines Unworts: Überkomplexität, inhaltsleeres Marketing und den Versuch, unkritisch Fortschritt zu suggerieren.

Unklar und inflationär: Jeder versteht was anderes darunter – und genau deshalb verwenden es alle.

Komplexitäts-Tarnung: Statt echte Ergebnisse zu präsentieren, verbergen sich dahinter oft Bauchentscheidungen oder halbfertige Konzepte.

Zukunftsversprechen: Klingt nach Fortschritt, hat aber meistens keinen echten Mehrwert.

In der Praxis bedeutet es oft: «Wir haben irgendeinen Algorithmus eingesetzt und hoffen jetzt, dass Magie passiert.» Dabei sollte Digitalisierung nicht nur glänzen, sondern greifbare Verbesserungen bringen – ob effizientere Prozesse, bessere Kundenerlebnisse oder nachhaltigere Lösungen.

Mein Appell: Lasst uns weniger über «Synergien» sprechen und mehr über konkrete Werte. Weniger Buzzwords, mehr Klartext.

Was ist Dein ICT-Unwort des Jahres? Schreib es in die Kommentare – ich bin gespannt, wie kreativ diese Branche noch werden kann!